Informationen für Einsender Präanalytik

Hier finden Sie Informationen für Einsender aus Praxen und Kliniken. Über unser Bestellformular können Sie Versandmaterial online bestellen.

Histologie

Biopsien und andere kleine Gewebsstücke etc. werden in gepuffertem Formalin fixiert, das wir Ihnen in den gewünschten Gefäßen nach Anforderung (siehe oben) zur Verfügung stellen. Ein angemessenes Volumenverhältnis von Gewebe zu Formalin von etwa 1 zu 10 ist notwendig.

Größere Operationspräparate, insbesondere von Hohlorganen (also etwa Darm, Magen, Harnblase etc.), müssen geöffnet und nach Reinigung schwimmend  in Formalin fixiert werden. Falls derartige Präparate ungeöffnet eingesandt werden, fixiert nur die äußere Gewebsschicht, die inneren Strukturen, z.B. Tumoren werden autolytisch (vornehm für „verfaulen“) und können dann nicht mehr beurteilt werden. Dies gilt auch für größere Organ(teilstücke) wie etwa Leberresektate oder Splenektomiepräparate: es ist sinnvoll, diese vor dem Fixieren in geordneter, für den Pathologen nachvollziehbarer Form mehrfach tief einzuschneiden, damit das Formalin in das Gewebe eindringen kann.

Vergrößerte Lymphknoten müssen vor dem Fixieren möglichst wie mit dem Eierschneider  eingeschnitten werden, damit das Formalin optimalen Kontakt mit dem Gewebe bekommt, und die schwierige Lymphknotendiagnostik ermöglicht wird

Bei speziellen Fragestellungen (z. B. bei Hautexzisaten oder Mukosektomiepräparaten mit klinisch knappen Sicherheitsabständen) empfehlen wir eindeutige Markierungen und detaillierte Skizzen.

Gewebe für Schnellschnittuntersuchung darf keinesfalls mit Formalin in Berührung kommen. Es muss mit einem klar über die Eilbedürftigkeit instruierten Boten eingeschickt und bitte immer mit der korrekten Rückrufnummer versehen werden.

Knochenmarkbiopsien werden in speziellem Fixativ eingesandt, das wir Ihnen bei Bedarf gerne zur Verfügung stellen. Bei diesen Einsendungen bitten wir um die Zusendung von  jeweils drei repräsentativen Knochenmarks- und Blutausstrichen sowie um die Übermittlung der relevanten klinischen Befunde (Laborwerte, körperliche Untersuchungsbefunde, vorangegangene  Chemo/Radio -Therapien, falls vorhanden: zytogenetische und molekulare Befunde)

Bei speziellen Fragestellungen (Immunfluoreszenz, Muskel- oder Nervenbiopsien) bitten wir um telefonische Rücksprache vor dem Eingriff.

Zytologie

In der gynäkologischen Zytologie ist auf eine sofortige Spray-Fixation zu achten: Noch feuchte Objektträger werden in 30 cm Abstand mit dem Sprayfixativ besprüht, bis sie komplett bedeckt sind. Danach an der Luft trocknen und versenden. Alternativ ist die unmittelbare Fixierung der Abstriche in 98%iger Alkohol für 20 Minuten in Küvetten mit anschließender vollständiger Trocknung möglich. Dieser Alkohol muss häufiger gewechselt werden. Bitte Objektträger nie feucht in die OT-Hülsen geben, das führt zu schweren Artefakten.

Selbstverständlich bieten wir Dünnschichtzytologie, Immunzytochemie und HPV-Diagnostik an.

 Für die Verfahren der extragynäkologischen Exfoliativ- und Punktionszytologie gelten organspezifische Regeln. Hier nur die wichtigsten Hinweise:

Ergussflüssigkeiten werden ohne Zusatz nativ verschickt. Wenn möglich bitten wir um Übersendung der Gesamtmenge (mind. 10ml) des Punktates, um notwendige Probenentnahmen selbst durchführen zu können.

Organ-/LK- und andere Punktate werden dünn ausgestrichen und luftgetrocknet. Wir bevorzugen die Einsendung dieser Punktate in Form von Dünnschichtzytologien, da wir an diesen ggf. zusätzliche histologische und immunhistochemische Untersuchungen vornehmen können und die Treffsicherheit der Diagnostik verbessert wird.

Urine (kein Morgenurin) werden 1:1 mit 50%igem Alkohol versetzt eingesandt. Bitte geben Sie immer an, ob es sich um einen Spontan-/Nativurin oder um einen Instrumentenurin handelt, damit entnahmebedingte Zellveränderungen nicht überdiagnostiziert werden.

Bei allen Einsendungen bitten wir höflich, immer darauf zu achten, dass keine Verwechselungen von Patienten, Patientennamen, Material, Materialangaben und Materialzuordnungen  stattfinden. Dies geschieht am besten durch eine ärztliche Endkontrolle mit Vergleich von Untersuchungsmaterialien und Einsendeschein. Zu diesem Zeitpunkt sollten auch die klinischen Fragestellungen und Diagnosen auf dem Einsendeschein ergänzt und ggf. unter dem Eindruck des diagnostischen Eingriffes und der dabei erhobenen Befunde modifiziert werden.  Es versteht sich, dass die klinischen Angaben (Befunde, Anamnese, Therapien, Fragestellung)  so konzise wie möglich, aber so ausführlich wie nötig sein müssen, um die von uns mit unseren Einsendern gemeinsam angestrebte optimale Diagnostik zu ermöglich.

Wir bitte den Absender/Auftraggeber in allen Fällen gut leserlich, am besten mit Stempel angeben und den Untersuchungsauftrag mit Unterschrift erteilen.

Zur Beantwortung ihrer Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiter des Eingangslabors, der Zytologie oder ärztliche Mitarbeiter (Zuschnitt- und Versand: Dr. Manuel Niederhagen; Knochenmarksdiagnostik: Dr. Katja Technau-Ihling; Zytologie: Prof. Dr. Marc-Oliver Riener) jederzeit gerne  zur Verfügung (069-9514470).

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